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Gargoyles

Entstehungsgeschichte


Die Ursprünge der Gargoyles liegen im Nebel der alten Zeit. Bereits vor Jahrhunderten, als Magie und Glaube noch das tägliche Leben bestimmten, begannen die ersten Zauberwirker, sterbende Helden vor dem endgültigen Tod zu bewahren – indem sie ihre Seelen in Stein bannten. Diese Umwandlung war jedoch keine Rettung im herkömmlichen Sinne, sondern eine Opfergabe: Ein Leben in ewiger Wachsamkeit, unsterblich, aber auch einsam.
Manche Gargoyles entstanden nicht durch Güte, sondern aus Rache. Geschichten erzählen von verschmähten Liebenden oder betrogenen Magiern, die jene, die sie verletzt hatten, zu einem Dasein als Gargoyle verdammten. Der Fluch zwang sie, auf ewig über das zu wachen, was sie einst verrieten – oder verloren hatten.
Was alle Gargoyles vereint: Sie wurden erschaffen, um zu schützen. Ob durch Liebe, Magie oder Fluch – ihr Dasein ist zweckgebunden. Und sie erfüllen diesen Zweck mit unerschütterlicher Beständigkeit.

Verbreitung der Gargoyles


Gargoyles sind seltener, als man denkt – und doch näher, als man glaubt. Ihre Verbreitung ist stark an Orte alter Magie gebunden: gotische Kathedralen, uralte Burgen, Ruinen, verwunschene Städte. Insbesondere in Europa – Frankreich, Deutschland, Italien, Britannien – finden sich die ältesten Exemplare. In Kirchenfassaden und an Burgtürmen thronen sie, scheinbar nur Zierde, in Wahrheit jedoch Wächter uralter Geheimnisse.
In moderneren Zeiten sind viele Gargoyles mit ihren Gebäuden „umgezogen“ – sie stehen heute an Museen, Universitäten oder versteckt in privaten Gärten, als Teil einer steinernen Sammlung. Manche suchen gezielt neue Orte auf, wenn ihre alten Heimatplätze zerstört wurden.

Fortpflanzung und Nachkommen


Gargoyles können sich mit normalen Menschen paaren – doch hier endet auch schon jede Hoffnung auf eine Fortführung ihrer Art. Denn die Kinder dieser Verbindungen sind stets menschlich. Kein Fluch, keine Magie, kein Zufall: Ein Gargoyle kann keinen weiteren Gargoyle zeugen.
Dies verleiht der Existenz eines jeden Gargoyles eine tragische Einzigartigkeit. Es gibt keine Erbfolge, keine Nachkommen, keine neuen Generationen. Die einzige Möglichkeit, einen neuen Gargoyle zu „erschaffen“, liegt in alter Magie – ein Ritual, das längst verloren oder nur wenigen Geheimgesellschaften bekannt ist.
Aus diesem Grund ist ihre Zahl begrenzt – und nimmt langsam ab. Jeder zerstörte Gargoyle ist ein unwiderruflicher Verlust.

Lebensweise


Ein Gargoyle lebt in zwei Welten – der Welt des Steins und der Welt des Menschen. Tagsüber verwandeln sie sich in massive, unbewegliche Steinfiguren. In diesem Zustand sind sie bewusst, aber vollständig paralysiert. Sie spüren, was um sie geschieht, nehmen Geräusche und Berührungen wahr – doch sie können nicht reagieren.
Mit Einbruch der Nacht jedoch werden sie lebendig. Ihre Körper verwandeln sich in fleischliche, wenn auch übernatürlich robuste Gestalten. Sie können sich frei bewegen, sprechen, handeln – leben. Manche Gargoyles nutzen diese Zeit, um ein verstecktes Doppelleben zu führen. Sie gehen Berufen nach, haben Freunde, manche sogar Partner. Doch ihr Beschützerinstinkt bleibt stets aktiv – sei es gegenüber einem Menschen, einem Ort oder einem Artefakt.
Nicht selten verlieben sich Gargoyles in sterbliche Wesen. Doch da sie unsterblich sind, erleben sie den immer gleichen Schmerz: Ihre Liebsten altern, werden krank, sterben – während sie selbst für immer weiterleben. Viele ziehen sich aus diesem Grund von den Menschen zurück, um nicht wieder und wieder zu trauern.

Äußerlichkeiten


Gargoyles erscheinen tagsüber als furchteinflößende Steinfiguren – mit tierhaften oder monströsen Zügen: Flügel, Klauen, Hörner, Fratzen, muskulöse Leiber. Diese Form ist nicht zufällig, sondern wurde von den erschaffenden Magiern bewusst so gestaltet, um Feinde und Geister gleichermaßen abzuschrecken.

In ihrer Nachtform sehen Gargoyles aus wie sehr kräftige, große Menschen – jedoch mit ungewöhnlichen Merkmalen: graue bis steinfarbene Haut, goldene oder silbrig schimmernde Adern, pupillenlose Augen oder einzelne körperliche Fragmente ihrer steinernen Form wie Hornansätze, Fangzähne oder strukturierte Hautpartien.
Ihr Alter ist schwer einzuschätzen – obwohl sie Jahrhunderte alt sein können, altern ihre Gesichter kaum. Nur ihre Augen verraten die Last der Zeit, die sie tragen.

Sonstiges


Ein Gargoyle bindet sich selten leicht – doch wenn er sich einem Menschen oder Ort verschreibt, dann ist seine Treue ewig. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass ein Gargoyle eher sterben würde, als jemanden, den er liebt, im Stich zu lassen.
Gleichzeitig sind Gargoyles anfällig für seelische Erschöpfung. Einige ziehen sich für Jahrzehnte oder Jahrhunderte zurück, verharren versteinert, ohne zu erwachen. Manche verlieren nach zu vielen Verlusten den Sinn in ihrer Existenz – andere suchen verzweifelt nach einem neuen „Schutzobjekt“, um ihrer Bestimmung wieder zu folgen.
Einige Geheimgesellschaften, Kulte oder Orden versuchen, Gargoyles zu binden oder ihre Fähigkeiten zu nutzen – mit gemischtem Erfolg. Ein Gargoyle kann nicht versklavt werden. Doch er kann überzeugt werden – mit Würde, Loyalität und echtem Zweck.

Stärken & Schwächen


Stärken:
Unsterblichkeit: Gargoyles altern nicht, erkranken nicht und sterben nicht auf natürlichem Wege.
Übermenschliche Stärke: In der Nachtform besitzen sie gewaltige Körperkraft, Reflexe und Geschwindigkeit.
Nachtsicht: Ihre Sinne sind in der Dunkelheit ebenso scharf wie am Tage.
Widerstandsfähigkeit: Selbst in menschlicher Form sind sie robust wie Stein.
Beschützerinstinkt: Sie geben nicht auf, solange das, was sie schützen, in Gefahr ist.
Magieerkennung: Viele Gargoyles spüren alte Magie, Flüche oder dämonische Präsenz in ihrer Nähe.

Schwächen:
Steinerne Starre: Tagsüber sind sie vollständig unbeweglich – ein unbelebter, verwundbarer Stein.
Zerstörbarkeit: In Steinform können sie zerschlagen oder beschädigt werden.
Gold als Verderben: Reines Gold durchdringt ihre Magie – ein Dolch aus Gold kann sie töten.
Einsamkeit: Ihre Seele leidet an der ewigen Trennung von den Sterblichen, die sie lieben.
Keine Reproduktion: Neue Gargoyles können nicht gezeugt werden – nur erschaffen durch uralte Rituale.
Zeitgebundenheit: Wer es nicht schafft, vor Sonnenaufgang seinen Platz einzunehmen, versteinert an Ort und Stelle – oft in Gefahr.